Fahrrad fahren nach der Hirnblutung

4.1
(9)

Vor meiner Hirnblutung bin ich viel mit meinem Crossbike durch die Gegend gefahren. In der Woche bis zu 6x ca. 5km zur Arbeit und zurück. Am Wochenende auch gerne schon einmal 50km und mehr.

Da ich durch meine Hirnblutung schon stärkere Gleichgewichtsprobleme habe und durch meinen Shunt keinen Helm tragen kann, musste ich mir etwas überlegen, denn auf’s normale Fahrrad wollte ich nicht mehr.
Es war mir einfach zu unsicher, was ist wenn ich plötzlich bremsen muss, mein Gleichgewicht verliere und stürze?
Sicher bin ich früher auch einige Male gestürzt, aber da fehlte mir auch noch kein Teil meines Schädelknochens. 😉


Welches Fahrrad soll es werden?

Beim Hausarzt einmal angesprochen, empfahl er mir dann ein sogenanntes “Therapiedreirad”. Der Kauf könnte auch von der Krankenkasse unterstützt werden, wäre aber fraglich, da dies meistens nur bei kleinen Kindern unterstützt wird.

Unabhängig, dass ich keine Lust hatte mich (über wahrscheinlich Wochen) mit meiner Krankenkasse auseinanderzusetzen, kam es für mich nicht in Frage mich auf so ein Teil zu setzen. Ein bisschen Eitel darf man auch als Schwerbehinderter sein. 😄

Also weiter überlegt was es noch für Möglichkeiten gibt, die vielleicht auch besser aussehen…
Bin dann auf sogenannte dreirädrige Lastenräder gestoßen.
Verschiedene Hersteller im Internet besucht , aber immer wieder bei Babboe gelandet.
Es gibt sicherlich bessere dreirädrige Lastenfahrräder, die aber bedeutend teurer sind.

Bei uns soll das Lastenfahrrad ja kein Auto ersetzen oder täglich Kinder in den Kindergarten transportieren.
Unser „Einsatzzweck“ ist sicherlich anders und einfacher, als zu den meisten, die sich so ein Fahrrad zulegen. Also warum Geld für einen Mercedes ausgeben, wenn wir mit dem „Skoda“ auch gut auskommen?

Zudem kann ich mit einem Lastenfahrrad auch einmal Kleinigkeiten einkaufen oder auch mal zu Terminen fahren. Ok, zu den Terminen käme ich mit so einem Therapierad, aber das sähe nicht so gut aus. Womit wir wieder beim Thema Eitelkeit wären. 😄
So kann ich meine Frau wenigstens ein bisschen entlasten und bin wieder etwas selbstständiger. Und das beste, unsere Hündin käme mal wieder weiter raus, wenn wir die kleine Angsthäsin denn dann an die Kiste gewöhnen können.


Der beabsichtigte Kauf bei Babboe

Da wir sehr nah an der niederländischen Grenze wohnen, war die Überlegung es auch in den Niederlanden zu bestellen, zudem war die angepeilte “Dog” Variante dort 500€ preiswerter. Link zur niederländischen Produktseite
Nach Rücksprache würden sie auch zu uns liefern, da wir Grenznah wohnen. Ich alter Knauserich wollte auf die Tretuntertützung verzichten. Meine Frau überredete mich dann aber doch, die Entscheidung erst einmal zu verschieben, bevor ich es doch später bereuen würde.
Also Kauf erst einmal auf Eis gelegt, da wir bei dem reinen Fahrrad (mit Elektrounterstützung) schon von 2500€ (bzw. 2200€ in den Niederlanden) reden. Ist ja auch kein Pappenstiel, also erst einmal sparen. 😉

Seit Juni habe ich nun ein Babboe Dog. Natürlich lief es bei uns dann wieder ganz anders als geplant und vorgestellt. Beitrag dazu.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.1 / 5. Anzahl Bewertungen: 9

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag nützlich fandest...

Folge mir in sozialen Netzwerken!

Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

Meine weiteren Beiträge zum Thema Fahrrad fahren.

6 Kommentare zu „Fahrrad fahren nach der Hirnblutung“

  1. Hallo,
    zum Thema Elektrounterstützung schau doch mal bei pendix.de vorbei.
    Ich habe mein Treckingrad damit nachrüsten lassen und der Preis für den Motor entspricht in etwa der Differenz
    zwischen einem normalen und einem E-Bike.
    Auch passt der Nachrüst Motor auf quasi jedes normale Fahrrad, somit wäre die Möglichkeit gegeben,
    erstmal das “Dog” zu testen und dann bei Bedarf den Elektromotor nachrüsten zu lassen.

    Ich wünsch dir alles Gute, dass du so weit wie möglich wieder auf die Beine kommst, schöne Feiertage und einen guten Rutsch.
    Gruß Andi

  2. Hallo!
    Ich hatte als junger Mensch eine Hirnblutung und es entstand die Idee “mobiler” zu werden. Als erstes stellte man mir so ein Behinderten-Dreirad der Marke Haverich vor. Optisch wäre es für mich sehr gewöhnungsbedürftig gewesen. Trotzdem folgte eine Probefahrt. -Die Enttäuschung war groß: Fahrdynamik wie ein Traktor.

    Ein Jahr später hatte ich während meiner REHA das Trike der Marke Anthrotech kennengelernt und fand so ein Dreirad ganz gut. Es folgten lange Recherchen und Probefahrten. Letztendlich war ich vom Liege-Trike “HP Scorpion” des Herstellers HP-Velotechnik begeistert. Es ist sportlich und optisch ganz cool.

  3. Hallo Dirk, das Thema habe ich noch vor mir. Als erstes habe ich mein bisheriges Fahrrad verkauft. Jetzt bleibt die Frage, neues Rad oder vorhandenes älteres E-Bike. Mal sehen, ich habe gelernt geduldig Zusein und Dinge nicht immer übers Knie zu brechen. Liebe Grüße Olaf

    1. Bin aktuell auch etwas hin und hergerissen. Mein „altes“ Crossbike ist noch da, aktuell traue ich mich aber nicht es auch nur zu versuchen. Mal sehen was die Zeit so bringt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.