Freizeitbeschäftigung nach der Hirnblutung.

Als noch gesunder Mensch war ich eigentlich schon recht aktiv. Bin regelmäßig laufen gegangen (sogenannte Cross-Läufe), war in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und habe viel und gerne PlayStation gespielt. Zu meinen besten Zeiten habe ich sogar an deutschen PlayStation Meisterschaften teilgenommen. Also schlecht ist anders. 😄
Klar, während der langen Beziehung ist alles weniger geworden, man verbringt schon lieber Zeit zusammen als alleine. Nun mit der Erkrankung ist das alles nicht mehr in der gekannten Form möglich.

Der geplante Weg geht nicht mehr, nehmen wir einen anderen.

Zitat meiner Frau

Also musste ich mir neue Dinge für meine Freizeitbeschäftigung suchen.
Die Cross-Läufe fielen nun völlig raus. Obwohl ich da schon in der Beziehung vorher deutlich weniger gemacht habe, ist nun natürlich die Lust darauf 3x so groß. Es geht aber einfach nicht mehr! Daran hatte ich gerade als ich noch in der Uniklinik lag meine Probleme mit und bin damit meiner Frau wohl des Öfteren auf die Nerven gegangen. 😉

nach dem Morgenspaziergang erst einmal ein Nickerchen.

Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden und bin nun damit zufrieden mit unserem Hund durch den Elmpter Wald zu „stolpern“. Natürlich waren die Runden früher deutlich größer, aber die schaffe ich einfach nicht mehr.
Vielleicht irgendwann wieder.
Unsere Fina macht das einfach wunderbar, sobald ich stolpere dreht sie sich sofort um und bleibt stehen. Ist sie ohne Leine unterwegs kommt sie sofort zurück gelaufen und guckt ob alles in Ordnung ist. Einfach ein toller Hund, die sich wirklich schnell an die neue Situation angepasst hat.

Mittlerweile haben wir uns so eingespielt, dass meine Frau morgens vor ihrer Arbeit eine größere und schnellere Runde mit ihr läuft, ich dann mittags eine kleinere und gemütlichere Runde und wir abends zusammen noch eine „Toilettenrunde“ gehen.


Meine Aktivität in der Feuerwehr ist mit meinem Umzug nach Niederkrüchten schon quasi nicht mehr existent gewesen. Ich hatte mal überlegt mich von Viersen nach Niederkrüchten versetzen zu lassen. Dazu bin ich nicht mehr gekommen. Es bliebe jetzt eh nur noch der Übertritt in die Ehren-/Altersabteilung. Das kommt für mich aber nicht in Frage. Also bleibt nur der Austritt… Aktuell habe ich aber echt andere Sorgen.


Das Playstation spielen ist mit eingeschränkter Reaktion und Sehfähigkeit wirklich anstrengend. Gerade bei Spielen im Team ist man da dann doch eher eine Belastung als eine Hilfe.

Daher bin ich „Konsolentechnisch“ auf die Nintendo Switch umgestiegen. Sie hat einfach den Vorteil, dass ich den Bildschirm mir direkt vor die Augen halten kann. Zudem sind die Spiele generell natürlich mehr auf Kinder ausgelegt und dadurch deutlich entspannter zu spielen.
Weiterer Vorteil ist die deutlich einfachere Bedienung, welche mittels einer Hand durchaus möglich ist. Vielleicht für Schlaganfall Patienten interessant.